Stefans Blog: rund ums Thema Whisky

Kategorie: Whisky (Seite 1 von 8)

Schottland im Herbst 2024

Lowlands

Unser erster Besuch in den Lowlands führte uns natürlich zu einer Distillery – zur Annandale Distillery.

Ohne vorher eine Tour zu buchen, besuchten wir die Annadale Distillery, nach den ersten Eindrücken fragten wir in Visitor Center nach einer Tour, und siehe da, 5 Minuten später startete diese. Unser Guide erzählte etwas zur Geschichte von Annandale und wies auf das Besondere dieser Lowland Distillery hin, sie produzierte bis zur Schliessung Whisky – peated Whisky. Diese Tradition wird nach der Wiedereröffnung weiter fortgesetzt. Annandale produziert 2 Versionen ihres Whiskys, eine peated Version Man O’Sword, nach Robert the Bruce, und eine unpeated Version Man O’Word, nach Robert Burns benannt. In Tasting nach der Tour gabe es 2 Man O’Word und 2 Man O’Sword Whiskys, jeweils aus einem Bourbon- und einem Sherry-Fass. Für die 6- bis 7-jährigen Whiskys war die Qualität äusserst gelungen. Wir nahmen ein Sherry Man O’Sword Handbottling mit nach Hause.

Am Nachmittag machten wir noch einen kurzen Stopp bei Bladnoch, um uns mit Kaffee und Kuchen zu stärken, bevor wir nach Newton Stuart in die Unterkunft fuhren.

Caerlaverock Castle

Auf den Weg zwischen Annadale und Bladnoch liegt das Caerlaverock Castle, bei dem wir einen Stopp einlegten, um das herrliche Sommerwetter zu geniessen.

Loch Trool

In Naturschutzgebiet Galloway Forest Park liegt das kleine Loch Trool, um das man gut wandern und bei herrlichen Sommerwetter die Landschaft geniessen kann.

Schottland 2018

Der diesjährige Schottlandaufenthalt führte uns von Edinburgh über Ullapool auf Harris und zurück über Dufftown nach Edinburgh.

Glen Ord

Auf den Weg von Edinburgh nach Ullapool machten wir einen Stopp bei der Glen Ord Distillery. Da wir ja Friends of Classic Malts sind, ist die Standardtour kostenlos, und so entschlossen wir uns, an der Tour teilzunehmen. Die Tour war „Diageo“-typisch, dafür konnte der hinterher probierte Whisky deutlich mehr überzeugen. Es war spannend zu sehen, wie in den letzten Jahren die Kapazitäten der einzelnen Destillen vedoppelt wurden und wie speziell Glen Ord eine 2. Destille aufgebaut hat, obwohl der Whisky zum grössten Teil nur für den asiatischen Raum bestimmt ist.

Ullapool und Umgebung

Nördlich von Ullapool liegt der Geopark „Knockan Crag“ National Nature Reserve, dort wird die Erdgeschichte von Schottland sichtbar gemacht. Die Umgebung lädt auch zum Wandern ein. Noch ein kleines Stück nordwärts ist das Ardvreck Castle zu finden.

Hier ein paar Impressionnen:

Balblair

Unser Ausflug nach Dornoch (zu meiner Überraschung gibt es dort auch eine Distillery) und Tain brachte uns auf dem Rückweg an der Balblair Distillery vorbei. Leider waren die Touren für den Tag schon ausgebucht, so wurde nur ein kurzer Fotostopp daraus.

Isle of Harris

Harris erwartete uns mit allem, was schottisches Wetter zu bieten hat, „Regenbogen“-Wetter, Sturm, Regen und Sonneschein. Sonst war Harris wie erwartet entspannend.

Zurück auf dem Festland ging die Reise weiter nach Dufftown, dort nächtigten wir im Tullichhouse bei Janis und George. Ein rundum schönes B&B mit grossen Zimmern, sehr gutem Frühstück und tollen Gastgebern.

Von da aus starteten wir verschiedene Ausflüge, die sehr destillenlastig ausfielen, da das Wetter in den letzten beiden Tagen nicht mehr zuliess.

Ballindalloch Castle



Nordseeküste zwischen Findhorn, Bow Fiddle Rock und Cullen

Macallan

Die neugebaute Macallan Distillery ist archetektonisch ein beeindruckender Neubau, mit viel Glas und Holz.

Glenglassaugh


Glen Moray

Tomintoul

Glenlivet

Glen Rothes

The Balvenie Tour

Endlich hat es auch bei uns mit der Distillery Tour bei Balvenie geklappt.

Da wir zu Fuss von unserem B&B zu Balvenie unterwegs waren, mussten wir um das halbe Areal der Grants (Besitzer von Glenfiddich, Balvenie und Kininvie) spazieren, bis wir bei Balvenie angelangten.

Die Tour startete um 10 Uhr, Charles, unser Guide, empfing uns mit Kaffee und einer kurzen Vorstellungsrunde. Unsere Mitstreiter kamen aus den USA und Finnland. Die Tour beinhaltete alle, wirklich alle wesentlichen Schritte der Whiskyherstellung, vom Anbau der Gerste über das Mälzen und Trocknen, das anschliessende Maischen, die Fermentation, das Destillieren und Abfüllen sowie die Aufarbeitung (Cooperage) der Fässer.

Nach Anlegen der Sicherheitswesten schlenderten wir durch die Distillery.

Beginnend in der Mälzerei, wurde jeder Herstellschritt ausführlich erklärt und man erhielt einige Hintergrundinformationen, die es bei „normalen“ Touren nicht gibt. Die von Hand gemälzte und über Torffeuer getrocknete Gerste wird jedem Batch mit einem 12tel zugesetzt. Die restliche Gerste wird ohne Rauch industriell gemälzt. Balvenie ist eine der wenigen Distilleries, die noch selbst einen Teil ihrer Gerste in den Kiln (Darrböden) trocknen, andere sind z.B. Highland Park, Springbank und Laphroaig.
Weiter ging es der Herstellung nach zum Maischen und der Fermentation. In den Mash Tuns wird der Zucker aus der Gerste gelöst und anschliessend in den Washbacks mit Hefe versetzt und zu Alkohol vergoren. Neben der Herstellung des eigenen Whiskies wird auch der Whisky von Kininvie bis auf die Destillation hergestellt. Der Whisky von Kininvie wird hauptsächlich für den Blend „Monkey Shoulder“ verwendet, es gibt vereinzelt auch Single Malt Abfüllungen direkt von Kininvie.

Vom Stillhouse, dort wird der Alkohol destilliert, ging es weiter zur Cooperage, dort werden die Fässer aufbereitet, in denen der Whisky später gelagert wird.

So langsam ging es in den gemütlichen Teil der Tour über, es stand der Besuch des Warehouse an, dort bestand die Möglichkeit, sich selber ein Fläschchen abzufüllen. Wir entschieden uns, je ein Fläschchen von einem 13-jährigen First Fill Bourbon Cask und eines 15-jährigen Refill Bourbon Cask abzufüllen, das noch vorhandene Sherry Cask konnte nicht so überzeugen.

Im anschliessenden Tasting gabe es einen breiten Überblick über die Standardrange und als Highlight den 30-jährigen Balvenie zu verkosten.

Die Tour bei Balvenie ist eine der besten, die wir bis heute machen konnten, absolut weiterzuempfehlen.

Hier nun noch die entsprechenden Bilder zur Tour:

Dewar’s Aberfeldy

Auf dem Weg von Oban zum Flughafen nach Edinburgh legten wir in Aberfeldy in der dortigen Distillery einen Zwischenstopp ein. Nach einer kurzen Stärkung im Café des Visitorcenter entschlossen wir uns, die Tour und das Museum anzuschauen. Zuerst ging es ins Museum, in dem die Geschichte von John Dewar, den Dewar’s Blends und die Geschichte der Distillery dargestellt wird. Durch das ganze Museum wird man mit Hilfe eines Tablets geführt, von dem man bei jeder Station das entsprechende Multimedia-Angebot abrufen kann.
Die Tour war gut organisiert und die Erklärungen von Jonathan gut einstudiert, leider konnten/wurden manche Fragen nicht beantwortet. Insgesamt eine sehr touristische Veranstaltung, wobei das Museum gut konzipiert ist.

Oban

Zum Glück gibt es in Oban, der letzten Station unserer Reise, noch ein Distillery, in der wir ebenfalls die Standardtour buchten. Wie die meisten Standardtouren von Diageo ist auch diese sehr auf den Tourismus ausgelegt. Trotzdem gab es ein kleines Extra, nämlich eine Fassprobe eines 11-Jährigen aus einem Bourbonfass, der die salzig fruchtigen und karamelligen Noten unterstrich, die man in den Abfüllungen von Oban finden kann.

Bruichladdich

Warehouse Tasting bei Bruichladdich, April 2017

Zu Bruichladdich habe ich ein besonderes Verhältnis, deshalb buchten wir auch hier ein Warehouse Tasting. Als wir das Warehouse betraten, lagen die drei unterschiedlichen Fässer schon bereit, um den Inhalt zu verkosten. Frazer, unser Guide, füllte die Gläser als erstes mit einen 89iger Bruichladdich aus einem Bourbon Cask. Als zweites gab es einen 2003er Port Charlotte aus einem Sherry Cask, und der dritte war ein 2005er Octomore aus einem Bourbon Cask. Während der Verkostung kamen wir so ins Reden über Fussball, Gott und die Welt und auch über Whisky. Es war ein sehr kurzweiliges Tasting mit ein paar Experimenten in Physik und Chemie über das Thema Kältefiltration.
Nach dem Tasting ging es noch in den Shop, um sich die eigenen Flaschen abzufüllen oder um den Gin mit Tonic und verschiedenen Sirupen zu verkosten.

Caol Ila

Caol Ila Cask Strength Experience

Wir hatten das Vergnügen, am ersten Cask Strength Experience Tasting bei Caol Ila teilzunehmen. Die Tour startete mit einem Rundgang durch die Distillery und endete in der alten Cooperage, wo das Tasting stattfand. Für das Tasting war noch nicht alles perfekt, die Zollbehörden hatten erst zwei der vier Fässer freigegeben, aber Bill, unser Guide, hatte dafür auch ein paar leckere Alternativen ins Glas gezaubert: einen 17-jährigen Unpeated, die Distillery-only-Abfüllung von 2007 und das letztjährige Feis Ile Bottling. Die beiden Fässer, aus denen wir probierten durften, beherbergten einen sensationellen 11-Jährigen aus einem 1st Fill Bourbon Cask und einen 28-jährigen Whisky aus einen Sherry-Fass. Dieser war ein leckerer Sherry Malt, dem die typischen Coal-Ila-Merkmale fehlten und der deshalb auch vom Nachbarn Bunnahahain hätte stammen können, wie Bill anmerkte.
Es war ein sehr gelungenes erstes Cask Strength Expirience Tasting, das ich auf alle Fälle nochmal besuchen werde, da es eine Alternative zum Warehouse Tasting bei Lagavulin ist.
Interessant waren auch die Hintergrundinformationen zu Caol Ila, die nur 15% ihres Malts als Caol Ila verkaufen, der Rest wandert in diverse Blends.

Jura

Eine Stippvisite auf der Nachbarinsel – Jura

Wie wir in Tarbert im West Coast Whisky Shop erfahren haben, wird auf Jura neben Whisky auch noch Gin hergestellt. Die Gin-Brennerei liegt in Ardlussa, der Name des Gins lautet Lussa Gin.
Bei strömendem Regen starteten wir die Tour de Jura, um nach Ardlussa zu fahren und die dortige Gin-Brennerei aufzusuchen. Diese liegt am nördlichen Ende von Jura, von dort aus führen keine befahrbaren Strassen weiter. In Ardlussa angekommen konnten wir die Brennerei trotz der Hilfe der Einheimischen nicht finden. (Zum Glück gab es den Gin in Bowmore zu kaufen.) Entäuscht machten wir uns auf den Rückweg und stoppten bei der Jura Distillery, wo wir eine Standardtour buchten. Unser Guide erklärte die Besonderheiten von Jura, die durch die Insellage bestimmt sind. Nach der ausführlichen Tour durften wir uns durch die Standardrange vom Jura probieren.
Nach der Tour riss die Wolkendecke auf, und wir hatten auf der Überfahrt nach Islay den schönsten Tag, der in Ballygrant Inn (Whiskybar des Jahres 2015 in Schottland) bei Tee und Whisky ausklang.

Lagavulin

Warehouse Tasting bei Lagavulin, März 2017

Für die Woche Islay hatten wir 3 Warehouse Tastings gebucht, das erste Tasting führte uns zu Lagavulin. Deren berühmtes Warehouse Tasting gehört mittlerweile zum Pflichtprogramm auf Islay. Das äusserst kurzweilige Tasting wird von Ian mit viel Witz und Charme moderiert. Neben den 5 Fassproben aus den bereitgestellten Fässern gab es das Islay Jazz Festival Bottling 2016 als Starter und als krönenden Abschluss noch eine Fassprobe aus einen 66er Bourbonfass. Ian hatte die etwa 15 Mann/Frau starke Gruppe relativ schnell in seinen Bann gezogen, indem er alte und neue Geschichten über Whisky, Islay und Lagavulin darbot, mittlerweile ist er von den Besuchern zur Legende erhoben, wie seine mit Stolz präsentierte Ehrentafel auswies.

Nach dem Tasting gab es noch einen Abstecher zu Ardbeg. Im Old Kiln Café wurde zu Mittag gegessen und auch die neue Committee-Abfüllung Kelpie konnte verköstigt werden. Leider mundete der Kelpie nicht wie erhofft, die sehr präsente Mokkanote, die alles andere verdeckte, und eine Bitterkeit störten den Gesamteindruck. Da kann Shorty nur noch den Kopf in den Sand stecken.

Deanston Distillery

Unsere Frühjahrstour 2017 nach Schottland stand ganz im Zeichen des Whiskies, es ging nach Islay.

Die erste Station auf dem Weg von Edinburgh nach Kennacraig führte uns nach Deanston, um der dortigen Distillery einen Besuch abzustatten. Deanston war ursprünglich eine Baumwollspinnerei, bevor sie in den 1960er Jahren in eine Destille umgebaut wurde. Wir hatten noch Zeit, bevor die Standardtour begann, deshalb genossen wir noch einen Tee im Café des Visitor Centers. Da wir nur zu zweit waren, war die Tour kurzweilig und Brian, unser Guide, nahm sich Zeit, die Fragen ausführlich zu beantworten. Neben dem eigenen Wasserkraftwerk war das Warehouse besonders interessant, da dieses von bis zu einem Meter dicken Mauern geschützt ist und ein Fass mit den Unterschriften der Darstellern des Film „Angels Share“ beherbergt. (Dieser Film wurde teilweise in Deanston gedreht.)

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