Stefans Blog: rund ums Thema Whisky

Monat: April 2017

Islay Frühling 2017

In diesem Jahr waren Gunhild und ich nicht alleine unterwegs, sondern mit 3 weiteren Maltheads. Die Idee zu einem gemeinsamen Tripp nach Islay wurde bei verschiedenen Treffen wie in the Vaults, Holdorf oder Biberach geboren.
Unser gemeinsamer Treffpunkt war Inveraray, von dort aus wurde die gemeinsame Fahrt nach Islay fortgesetzt.
Unsere Unterkunft war in Port Ellen, direkt am Hafen im Old School Cottage, mit einen Ausblick auf die Port Ellen Maltings und die geschlossene Distillery.

Islay hat neben Whisky auch sonst noch viel zu bieten, besonders die Sandstrände im Norden und Westen der Insel laden zu langen Spaziergängen ein.

Das Hauptaugenmerk lag in diesem Urlaub auf Whisky, neben 3 gebuchten Warehouse Tastings standen auch diverse andere Distilleries auf dem Programm. Neben diesem Programm bestand noch genügend Zeit, sich den Schönheiten des Landes hinzugeben. Hier ein paar Impressionen von Inveraray, Arduaine Gardens, Glen Orchy und Glen Etive.

Dewar’s Aberfeldy

Auf dem Weg von Oban zum Flughafen nach Edinburgh legten wir in Aberfeldy in der dortigen Distillery einen Zwischenstopp ein. Nach einer kurzen Stärkung im Café des Visitorcenter entschlossen wir uns, die Tour und das Museum anzuschauen. Zuerst ging es ins Museum, in dem die Geschichte von John Dewar, den Dewar’s Blends und die Geschichte der Distillery dargestellt wird. Durch das ganze Museum wird man mit Hilfe eines Tablets geführt, von dem man bei jeder Station das entsprechende Multimedia-Angebot abrufen kann.
Die Tour war gut organisiert und die Erklärungen von Jonathan gut einstudiert, leider konnten/wurden manche Fragen nicht beantwortet. Insgesamt eine sehr touristische Veranstaltung, wobei das Museum gut konzipiert ist.

Oban

Zum Glück gibt es in Oban, der letzten Station unserer Reise, noch ein Distillery, in der wir ebenfalls die Standardtour buchten. Wie die meisten Standardtouren von Diageo ist auch diese sehr auf den Tourismus ausgelegt. Trotzdem gab es ein kleines Extra, nämlich eine Fassprobe eines 11-Jährigen aus einem Bourbonfass, der die salzig fruchtigen und karamelligen Noten unterstrich, die man in den Abfüllungen von Oban finden kann.

Bruichladdich

Warehouse Tasting bei Bruichladdich, April 2017

Zu Bruichladdich habe ich ein besonderes Verhältnis, deshalb buchten wir auch hier ein Warehouse Tasting. Als wir das Warehouse betraten, lagen die drei unterschiedlichen Fässer schon bereit, um den Inhalt zu verkosten. Frazer, unser Guide, füllte die Gläser als erstes mit einen 89iger Bruichladdich aus einem Bourbon Cask. Als zweites gab es einen 2003er Port Charlotte aus einem Sherry Cask, und der dritte war ein 2005er Octomore aus einem Bourbon Cask. Während der Verkostung kamen wir so ins Reden über Fussball, Gott und die Welt und auch über Whisky. Es war ein sehr kurzweiliges Tasting mit ein paar Experimenten in Physik und Chemie über das Thema Kältefiltration.
Nach dem Tasting ging es noch in den Shop, um sich die eigenen Flaschen abzufüllen oder um den Gin mit Tonic und verschiedenen Sirupen zu verkosten.

Caol Ila

Caol Ila Cask Strength Experience

Wir hatten das Vergnügen, am ersten Cask Strength Experience Tasting bei Caol Ila teilzunehmen. Die Tour startete mit einem Rundgang durch die Distillery und endete in der alten Cooperage, wo das Tasting stattfand. Für das Tasting war noch nicht alles perfekt, die Zollbehörden hatten erst zwei der vier Fässer freigegeben, aber Bill, unser Guide, hatte dafür auch ein paar leckere Alternativen ins Glas gezaubert: einen 17-jährigen Unpeated, die Distillery-only-Abfüllung von 2007 und das letztjährige Feis Ile Bottling. Die beiden Fässer, aus denen wir probierten durften, beherbergten einen sensationellen 11-Jährigen aus einem 1st Fill Bourbon Cask und einen 28-jährigen Whisky aus einen Sherry-Fass. Dieser war ein leckerer Sherry Malt, dem die typischen Coal-Ila-Merkmale fehlten und der deshalb auch vom Nachbarn Bunnahahain hätte stammen können, wie Bill anmerkte.
Es war ein sehr gelungenes erstes Cask Strength Expirience Tasting, das ich auf alle Fälle nochmal besuchen werde, da es eine Alternative zum Warehouse Tasting bei Lagavulin ist.
Interessant waren auch die Hintergrundinformationen zu Caol Ila, die nur 15% ihres Malts als Caol Ila verkaufen, der Rest wandert in diverse Blends.

Jura

Eine Stippvisite auf der Nachbarinsel – Jura

Wie wir in Tarbert im West Coast Whisky Shop erfahren haben, wird auf Jura neben Whisky auch noch Gin hergestellt. Die Gin-Brennerei liegt in Ardlussa, der Name des Gins lautet Lussa Gin.
Bei strömendem Regen starteten wir die Tour de Jura, um nach Ardlussa zu fahren und die dortige Gin-Brennerei aufzusuchen. Diese liegt am nördlichen Ende von Jura, von dort aus führen keine befahrbaren Strassen weiter. In Ardlussa angekommen konnten wir die Brennerei trotz der Hilfe der Einheimischen nicht finden. (Zum Glück gab es den Gin in Bowmore zu kaufen.) Entäuscht machten wir uns auf den Rückweg und stoppten bei der Jura Distillery, wo wir eine Standardtour buchten. Unser Guide erklärte die Besonderheiten von Jura, die durch die Insellage bestimmt sind. Nach der ausführlichen Tour durften wir uns durch die Standardrange vom Jura probieren.
Nach der Tour riss die Wolkendecke auf, und wir hatten auf der Überfahrt nach Islay den schönsten Tag, der in Ballygrant Inn (Whiskybar des Jahres 2015 in Schottland) bei Tee und Whisky ausklang.

Lagavulin

Warehouse Tasting bei Lagavulin, März 2017

Für die Woche Islay hatten wir 3 Warehouse Tastings gebucht, das erste Tasting führte uns zu Lagavulin. Deren berühmtes Warehouse Tasting gehört mittlerweile zum Pflichtprogramm auf Islay. Das äusserst kurzweilige Tasting wird von Ian mit viel Witz und Charme moderiert. Neben den 5 Fassproben aus den bereitgestellten Fässern gab es das Islay Jazz Festival Bottling 2016 als Starter und als krönenden Abschluss noch eine Fassprobe aus einen 66er Bourbonfass. Ian hatte die etwa 15 Mann/Frau starke Gruppe relativ schnell in seinen Bann gezogen, indem er alte und neue Geschichten über Whisky, Islay und Lagavulin darbot, mittlerweile ist er von den Besuchern zur Legende erhoben, wie seine mit Stolz präsentierte Ehrentafel auswies.

Nach dem Tasting gab es noch einen Abstecher zu Ardbeg. Im Old Kiln Café wurde zu Mittag gegessen und auch die neue Committee-Abfüllung Kelpie konnte verköstigt werden. Leider mundete der Kelpie nicht wie erhofft, die sehr präsente Mokkanote, die alles andere verdeckte, und eine Bitterkeit störten den Gesamteindruck. Da kann Shorty nur noch den Kopf in den Sand stecken.

Deanston Distillery

Unsere Frühjahrstour 2017 nach Schottland stand ganz im Zeichen des Whiskies, es ging nach Islay.

Die erste Station auf dem Weg von Edinburgh nach Kennacraig führte uns nach Deanston, um der dortigen Distillery einen Besuch abzustatten. Deanston war ursprünglich eine Baumwollspinnerei, bevor sie in den 1960er Jahren in eine Destille umgebaut wurde. Wir hatten noch Zeit, bevor die Standardtour begann, deshalb genossen wir noch einen Tee im Café des Visitor Centers. Da wir nur zu zweit waren, war die Tour kurzweilig und Brian, unser Guide, nahm sich Zeit, die Fragen ausführlich zu beantworten. Neben dem eigenen Wasserkraftwerk war das Warehouse besonders interessant, da dieses von bis zu einem Meter dicken Mauern geschützt ist und ein Fass mit den Unterschriften der Darstellern des Film „Angels Share“ beherbergt. (Dieser Film wurde teilweise in Deanston gedreht.)

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