Ardnahoe ist die neunte Distillery auf Islay, die die Herstellung von Whisky aufgenommen hat. Sie liegt im Norden der Insel zwischen Caol Ila und Bunnahabhain. Wir buchten eine Standard-Tour. Unser Guide lotste uns professionell durch die Destille, ging auf die gestellten Fragen gut ein. Die Tour endete mit jeweils einem Dram aus der Hunter Laing Range. Das Besucherzentrum mit angeschlossenem Café, wie die gesamte Destille, hinterliess einen guten Eindruck, mal schauen, wie der Whisky in ein paar Jahren schmecken wird.
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Die Woche auf Islay verbrachten wir mal wieder in den Bowmore Cottages.
Im November 2019 präsentierte sich das Wetter auf Islay mal sonnig, mal wild, so wie die gesamte Insel eben ist. Neben dem Besuch einiger Destillerien fand sich auch noch ausgiebig Zeit, die Strände und Klippen zu erkunden.
Die „sonnige“ Seite
Die „wilde“ Seite
Die älteste Distillery auf Islay ist Bowmore. Bisher hatte es sich für uns nie ergeben, eine Tour dort zu machen. Das sollte sich ändern. Wir entschieden uns für die Vaults Secrets Tasting Tour. Zur Begrüssung gab es einen Vaults No. 1 Dram, anschliessend ging es durch die gesamte Distillery, wir konnten in jede Ecke und jeden Winkel unsere Nase reinstecken, durften probieren und Fragen stellen. Diese wurden kompetent beantwortet, notfalls wurde ein entsprechender Mitarbeiter zu Rate gezogen. So konnte wir dem Geheimnis von Bowmore auf die Spur kommen. Die Tour endete, wie der Name erwarten liess, im Warehouse No. 1, den Vaults, dort lagen 2 Fässer bereit, aus denen ausgiebig gekostet wurde. Nachdem jeder Teilnehmer sein 10cl Sample gewählt und abgefüllt hatte, ging es zurück ins Visitorcenter, dort klang die Tour mit ein paar Drams aus.
Ende Oktober machten wir uns nach Schottland auf, die Reise führte diesmal von Campbeltown über Islay nach Edinburgh.
Campbeltown und Umgebung
Das erste Ziel unserer Reise war Campbeltown; dort nächtigten wir in der Grammar Lodge, einer ehemaligen Schule inmitten des Städtchens. Neben der Erkundung der Umgebung hatten wir den Besuch der Glengyle Distillery und das Cadenheads Warehouse Tasting fest eingeplant. Weil das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung machte, wurde das Programm erweitert um einen kurzen Abstecher zur Kintyre Gin Distillery und eine Tour bei Glen Scotia. Als kleine Zugabe nahmen wir noch an einem Tasting des örtlichen Whiskyclubs „Friday Dram Club“ im Ardshield Hotel teil. Thema: Cadenhead’s Abfüllungen mit Mark Watt.
Bilder der Umgebung
Die Glengyle Distillery liegt auf dem Areal von Springbank; 2004 wurde nach der Wiedereröffnung der erste Malt unter dem Namen Kilkerran hergestellt. Glengyle wird nur für wenige Wochen im Jahr von den Mitarbeitern von Springbank betrieben. Ein Grund, warum Glengyle wiedereröffnet wurde, ist, dass Campbeltown die Bezeichnung als eine der fünf Whiskyregionen beibehalten wollte, und dazu brauchte es eine dritte Distillery. Die Tour war für eine Standard Tour sehr kurzweilig und unterhaltsam. Das anschliessende Cadenhead’s Warehouse Tasting bestätigte den guten Ruf. Die Auswahl der Fässer/ Whiskies war sehr gut und die Schlagzahl war hoch. Mein Favorit war ein 12er Hazelburn aus einem First Fill Sherry Hogshead, zum Glück konnte ich eine der letzten Flaschen ergattern.
Die dritte Distillery in Campbeltown ist Glen Scotia. Wir buchten eine Standard Tour. Die Tour war gut, leider konnte der Whisky mich nicht überzeugen.
Anfang Februar machten wir uns auf nach Schottland – ein Kurztrip – um zu entspannen. Pitlochry liegt zentral, sodass wir diverse Abstecher in die Umgebung, die Deeside und nach Dundee ins V&A (Victoria & Albert) Museum unternahmen. Whisky gehört natürlich auch dazu, dieses Mal machten wir bei Edradour und Lochnagar Station.
Der diesjährige Schottlandaufenthalt führte uns von Edinburgh über Ullapool auf Harris und zurück über Dufftown nach Edinburgh.
Glen Ord
Auf den Weg von Edinburgh nach Ullapool machten wir einen Stopp bei der Glen Ord Distillery. Da wir ja Friends of Classic Malts sind, ist die Standardtour kostenlos, und so entschlossen wir uns, an der Tour teilzunehmen. Die Tour war „Diageo“-typisch, dafür konnte der hinterher probierte Whisky deutlich mehr überzeugen. Es war spannend zu sehen, wie in den letzten Jahren die Kapazitäten der einzelnen Destillen vedoppelt wurden und wie speziell Glen Ord eine 2. Destille aufgebaut hat, obwohl der Whisky zum grössten Teil nur für den asiatischen Raum bestimmt ist.
Ullapool und Umgebung
Nördlich von Ullapool liegt der Geopark „Knockan Crag“ National Nature Reserve, dort wird die Erdgeschichte von Schottland sichtbar gemacht. Die Umgebung lädt auch zum Wandern ein. Noch ein kleines Stück nordwärts ist das Ardvreck Castle zu finden.
Hier ein paar Impressionnen:
Balblair
Unser Ausflug nach Dornoch (zu meiner Überraschung gibt es dort auch eine Distillery) und Tain brachte uns auf dem Rückweg an der Balblair Distillery vorbei. Leider waren die Touren für den Tag schon ausgebucht, so wurde nur ein kurzer Fotostopp daraus.
Isle of Harris
Harris erwartete uns mit allem, was schottisches Wetter zu bieten hat, „Regenbogen“-Wetter, Sturm, Regen und Sonneschein. Sonst war Harris wie erwartet entspannend.
Zurück auf dem Festland ging die Reise weiter nach Dufftown, dort nächtigten wir im Tullichhouse bei Janis und George. Ein rundum schönes B&B mit grossen Zimmern, sehr gutem Frühstück und tollen Gastgebern.
Von da aus starteten wir verschiedene Ausflüge, die sehr destillenlastig ausfielen, da das Wetter in den letzten beiden Tagen nicht mehr zuliess.
Ballindalloch Castle
Nordseeküste zwischen Findhorn, Bow Fiddle Rock und Cullen
Macallan
Die neugebaute Macallan Distillery ist archetektonisch ein beeindruckender Neubau, mit viel Glas und Holz.
Glenglassaugh
Glen Moray
Tomintoul
Glenlivet
Glen Rothes
Endlich hat es auch bei uns mit der Distillery Tour bei Balvenie geklappt.
Da wir zu Fuss von unserem B&B zu Balvenie unterwegs waren, mussten wir um das halbe Areal der Grants (Besitzer von Glenfiddich, Balvenie und Kininvie) spazieren, bis wir bei Balvenie angelangten.
Die Tour startete um 10 Uhr, Charles, unser Guide, empfing uns mit Kaffee und einer kurzen Vorstellungsrunde. Unsere Mitstreiter kamen aus den USA und Finnland. Die Tour beinhaltete alle, wirklich alle wesentlichen Schritte der Whiskyherstellung, vom Anbau der Gerste über das Mälzen und Trocknen, das anschliessende Maischen, die Fermentation, das Destillieren und Abfüllen sowie die Aufarbeitung (Cooperage) der Fässer.
Nach Anlegen der Sicherheitswesten schlenderten wir durch die Distillery.
Beginnend in der Mälzerei, wurde jeder Herstellschritt ausführlich erklärt und man erhielt einige Hintergrundinformationen, die es bei „normalen“ Touren nicht gibt. Die von Hand gemälzte und über Torffeuer getrocknete Gerste wird jedem Batch mit einem 12tel zugesetzt. Die restliche Gerste wird ohne Rauch industriell gemälzt. Balvenie ist eine der wenigen Distilleries, die noch selbst einen Teil ihrer Gerste in den Kiln (Darrböden) trocknen, andere sind z.B. Highland Park, Springbank und Laphroaig.
Weiter ging es der Herstellung nach zum Maischen und der Fermentation. In den Mash Tuns wird der Zucker aus der Gerste gelöst und anschliessend in den Washbacks mit Hefe versetzt und zu Alkohol vergoren. Neben der Herstellung des eigenen Whiskies wird auch der Whisky von Kininvie bis auf die Destillation hergestellt. Der Whisky von Kininvie wird hauptsächlich für den Blend „Monkey Shoulder“ verwendet, es gibt vereinzelt auch Single Malt Abfüllungen direkt von Kininvie.
Vom Stillhouse, dort wird der Alkohol destilliert, ging es weiter zur Cooperage, dort werden die Fässer aufbereitet, in denen der Whisky später gelagert wird.
So langsam ging es in den gemütlichen Teil der Tour über, es stand der Besuch des Warehouse an, dort bestand die Möglichkeit, sich selber ein Fläschchen abzufüllen. Wir entschieden uns, je ein Fläschchen von einem 13-jährigen First Fill Bourbon Cask und eines 15-jährigen Refill Bourbon Cask abzufüllen, das noch vorhandene Sherry Cask konnte nicht so überzeugen.
Im anschliessenden Tasting gabe es einen breiten Überblick über die Standardrange und als Highlight den 30-jährigen Balvenie zu verkosten.
Die Tour bei Balvenie ist eine der besten, die wir bis heute machen konnten, absolut weiterzuempfehlen.
Hier nun noch die entsprechenden Bilder zur Tour:
Nach langen Überlegen entschieden wir uns für einen 2. Islay-Urlaub.
Die Anfahrt erfolgt diesmal über Glasgow mit einem kurzen Abstecher zu Auchentoshan und mit Zwischenstopp in Inveraray.
Wir hatten ein kleines Cottage gegenüber dem Port Charlotte Hotel gemietet, von dort aus starteten wir unsere Unternehmungen. Auf dem Programm standen wieder die Warehouse Tastings bei Caol Ila und Bruichladdich, und wir wiederholten zum 10-jährigen Distillery-Besuchsjubiläum unsere allererste Distillery Tour bei Ardbeg.
Impressionen von Caol Ila
Imperssionen von Bruichladdich
Impressionen von Ardbeg
Da uns die Gin Cocktails bei Bruichladdich im Frühjahr gut geschmeckt hatten, buchten wir die Botanist Tour. Neben der Herstellung des Gins stand vor allem das Mixen der Cocktails im Vordergrund. Nach dem Besuch der „Ugly Betty“ und einer kleinen Einführung, wie die verschiedenen Tonic Waters den Geschmack des Gins beeinflussen können, ging es nahtlos zum Cocktailmixen über. Ashley leitete uns perfekt an, und so konnten wir leckere Cocktails geniessen.
Impressionen von Islay
Die letzten zwei Tage verbrachten wir in Edinburgh, Freunde treffen, shoppen und die SMWS besuchen.
In diesem Jahr waren Gunhild und ich nicht alleine unterwegs, sondern mit 3 weiteren Maltheads. Die Idee zu einem gemeinsamen Tripp nach Islay wurde bei verschiedenen Treffen wie in the Vaults, Holdorf oder Biberach geboren.
Unser gemeinsamer Treffpunkt war Inveraray, von dort aus wurde die gemeinsame Fahrt nach Islay fortgesetzt.
Unsere Unterkunft war in Port Ellen, direkt am Hafen im Old School Cottage, mit einen Ausblick auf die Port Ellen Maltings und die geschlossene Distillery.
Islay hat neben Whisky auch sonst noch viel zu bieten, besonders die Sandstrände im Norden und Westen der Insel laden zu langen Spaziergängen ein.
Das Hauptaugenmerk lag in diesem Urlaub auf Whisky, neben 3 gebuchten Warehouse Tastings standen auch diverse andere Distilleries auf dem Programm. Neben diesem Programm bestand noch genügend Zeit, sich den Schönheiten des Landes hinzugeben. Hier ein paar Impressionen von Inveraray, Arduaine Gardens, Glen Orchy und Glen Etive.
Auf dem Weg von Oban zum Flughafen nach Edinburgh legten wir in Aberfeldy in der dortigen Distillery einen Zwischenstopp ein. Nach einer kurzen Stärkung im Café des Visitorcenter entschlossen wir uns, die Tour und das Museum anzuschauen. Zuerst ging es ins Museum, in dem die Geschichte von John Dewar, den Dewar’s Blends und die Geschichte der Distillery dargestellt wird. Durch das ganze Museum wird man mit Hilfe eines Tablets geführt, von dem man bei jeder Station das entsprechende Multimedia-Angebot abrufen kann.
Die Tour war gut organisiert und die Erklärungen von Jonathan gut einstudiert, leider konnten/wurden manche Fragen nicht beantwortet. Insgesamt eine sehr touristische Veranstaltung, wobei das Museum gut konzipiert ist.